Die Ausstattung des 1882 eröffneten Stadtbads war erstklassig: es gab ein getrenntes Schwimmbad für Herren und eines für Damen sowie Dusch- und Wannenbäder in drei verschiedenen Klassen bis hin zum so genannten „Kaiserbad“, einem luxuriösen Salonbad. Das ebenso luxuriöse irisch-römische Bad mit Dampfbad und Sauna war aufgrund seines Eintrittspreises nur der wohlhabenden Oberschicht vorbehalten. Hier konnte man schwitzen und sich von einem Masseur behandeln lassen. Eine medizinische Bäderabteilung mit Wannenbädern war auch vorhanden. Bei der Eröffnung hielt man das Krefelder Stadtbad für die schönste, prächtigste und luxuriöseste Badeanstalt im Deutschen Reich. Alle Fliesen kamen aus derselben Fabrik, die über zwei Jahre benötigte, um das Material zu produzieren. Die Fliesen und die daraus hergestellten aufwändigen Mosaiken gehörten zu den teuersten, die man seinerzeit kaufen konnte. Sämtliches Material wurde fugenlos verlegt, die wenigsten der heutigen Fliesenleger beherrschen noch diese Technik. Für jede Umkleidekabine wurde ein Kristallspiegel mit Eichenrahmen angeschafft. Die Möbel in der ersten Klasse waren aus Eichenholz, die der zweiten Klasse waren aus Kiefernholz. Auf den Fußböden hatte man Kokosmatten ausgelegt um die Rutschgefahr zu mindern.
1897 wurde die Brausenabteilung eröffnet. Das Duschen für 10 oder 25 Pfennig inklusive Handtuch und Seife wurde ausgiebig genutzt.Das Bad benötigte große Mengen Wasser und vor allem Kohle zum Heizen. Trotzdem ließen sich die Hallenbäder nicht auf mehr als 19 °C erwärmen. Insbesondere Dampfbad und Sauna sowie die heißen Wannenbäder und Duschen brauchten viel Kohle. Als diese im Ersten Weltkrieg knapp wurde, musste das Bad zum ersten Mal für längere Zeit geschlossen bleiben. Eine Wasser-Aufbereitung oder -Desinfektion war seinerzeit noch nicht üblich. Vor allem im Sommer trübte sich das Wasser daher schnell ein. In Spitzenzeiten wurde das Wasser bis zu dreimal innerhalb einer Woche ausgetauscht.
Da inzwischen Badezimmer mit einer Dusche zum Mindeststandard von Wohnungen gehören, wurde die Badeabteilung immer weniger in Anspruch genommen und musste zunächst verkleinert und in den 1990er Jahren ganz geschlossen werden.
2018 gründete sich die Krefelder Bürgerinitiative freischwimmer e.v., die sich zum Ziel setzt, das verfallende Denkmal im Rahmen einer positiven Stadtentwicklung zu bewahren und mit Ideen, Einsatz und Kreativität dem Bürger nahe zu bringen. Geplant ist, durch Mitmachaktionen die Voraussetzungen zur Durchführung für u. a. kulturelle Veranstaltungen zu schaffen.
Quelle:Wikipedia